6.7.2021 Tag 119 Lange Rhön und Schwarzes Moor
Bereits um 5:30 bin ich wieder unterwegs und laufe durch den Fichtenwald zum 926 Meter hohen Heidelstein, auf dem ein rot-weißer Fernsehturm steht. Hier beginnt das 3272 Hektar große bayerische Naturschutzgebiet Lange Rhön, das unter anderem einen kleinen Bestand an Birkhühnern schützt, vor allem aber die offene Wiesenlandschaft, die so typisch für die Rhön ist. Manchmal führt der Weg auch durch Fichtenwald, der auch Kernzone ist, in der noch Baumfällungen statt finden, aber das Thema hatten wir ja gestern schon… Manchmal verläuft der Hochrhöner aber auch auf der hessischen Seite, wo zwei Leute Lupinen mit der Sense abmähen. Diese schönen Blumen stammen eigentlich aus Nordamerika und man will ihre Ausbreitung hier zu Lasten einheimischer Pflanzen einschränken, eine Sisiphus- Arbeit!
Noch scheint die Sonne und es ergeben sich schöne Fernblicke über die Kuppen der Rhön. Auch die Wasserkuppe, der höchste Berg hier ist ganz in der Nähe. Fast alle Wiesen sind noch nicht gemäht, so dass Arnika und viele andere Blumen noch gedeihen. Schließlich gelange ich an das 60 Hektar große Schwarze Moor. Es liegt unmittelbar an der Straße und ist mit Partkplätzen, einem Aussichtsturm und einem zwei Kilometer langen Bohlensteg sehr gut erschlossen. Heute am Dienstag sind außer mir aber nur zwei andere Leute unterwegs. Abtorfung und Entwässerung wurden hier kaum betrieben, daher ist das Moor noch ziemlich ursprünglich erhalten. Ein interessanter Lehrpfad verrät viel Wissenswertes.
Vor Frankenheim überschreite ich dann die Grenze nach Thüringen, die durch einen ehemaligen Wachturm markiert wird. Es beginnt jetzt zu regnen und in Frankenheim geht ein regelrechter Guß nieder, vor dem ich mich bei einer Werkstatt unterstellen kann.
Die weiten Wiesen hier sind größtenteils gemäht. Über den Berg Ellenbogen mit Aussichtsturm wandere ich nach Kaltenwestheim, wo ich in einem kleinen Laden Brot und Käse einkaufe und mich mit Pay Numrich treffe, einem Fotografen aus Flensburg, der mich die nächsten Tage begleiten möchte. Im Nieselregen wandern wir bergauf und schlagen schließlich unser Lager in einer Schutzhütte am Rand einer weiten Wiesenfläche auf. Zwar ist es hier ziemlich windig dafür sind wir aber vor dem Regen geschützt. Blöderweise werden nicht alle Bilder von der Kamera übertragen, was ich erst merke, als ich die Bilder im Fotoapparat schon gelöscht habe. Sehr ärgerlich!