9.8.2021 Tag 152 Von der Sächsischen Schweiz Richtung Radeberg
Die Nacht bleibt trocken und ich bin frühmorgens wieder unterwegs. In diesem Teil des Nationalparks scheint man mehr aktiven Waldumbau hin zum Mischwald betrieben zu haben, was auch Tafeln am Lehrpfad Hohnstein erläutern. Auch Tannen wurden gepflanzt. War das in der Vergangenheit eine durchaus häufige Baumart hier, war sie vor kurzem noch am Rande des Aussterbens. Bei einer Inventur 2019 hat man gerade noch 1400 Exemplare mit einem Durchmesser über 20 Zentimeter gefunden. Die Frage in wie weit man in einem Nationalpark noch eingreifen sollte, stellt sich ja in vielen deutschen Parks. In ganz naturfernen, reinen Fichtenforsten, wie sie ja in den meisten Nationalparks reich vertreten sind, halte ich persönlich das punktuelle Einbringen von Mischbaumarten für durchaus sinnvoll, da ansonsten eine naturnähere Entwicklung unter Umständen in eine sehr ferne Zukunft verschoben werden muss.
Der Malerweg ist weiterhin sehr idyllisch und schlängelt sich entlang der Kletterfelsen oberhalb des Polenztales durch den Wald. An einem großen Felsüberhang sehe ich einen Rucksack festgemacht, wahrscheinlich übernachten dort Kletterer, was in diesen sogenannten „Boofen“ auch im Nationalpark erlaubt ist.
Durch eine kühl-feuchte Schlucht geht es hinab zur Polenz, wo ich eine Wasseramsel beobachte. Anschließend steige ich über viele Treppen und sehr enge Felsdurchgänge durch die Wolfsschlucht auf zum Hockstein. Auch von oben fallen die vielen abgestorbenen Fichten ins Auge. Selbst die Täler, in denen die Fichten an sich eine gute Wasserversorgung haben, wurden nicht verschont.
Bald verlasse ich den Malerweg und gelange über Zeschnig und Hochburkersdorf so langsam aus dem Elbsandsteingebirge. Jetzt gibt es auch wieder weite Kornfelder. In Dittersbach kaufe ich ein und gelange dann in den Karswald, ein größeres, ziemlich flaches Waldgebiet. Hier gibt es deutlich mehr Kiefern, aber insgesamt ist der Wald ziemlich gemischt. Besonders beeindrucken mich auch heute immer wieder einzelne, sehr starke Buchen, die man offenbar stets bewusst nicht genutzt hat. Sehr gut!
Nachdem ich mein Freiluftlager aufgeschlagen habe, werde ich von Mücken attackiert. Eine kleine Schattenseite des Lebens inmitten der Natur…
Hi Gerald,
vielen Dank fürs Mitnehmen auf deine Tour und super, dass du wieder gesund bist!
Herzliche Grüße
Christine
Hi Christine,
das ist lieb!
Grüße aus der Lausitz
Hallo Gerald, du hast mit der „Boofe“ die Gautschgrotte gesehen. Im Winter ist es dort besonders eindrucksvoll.
https://www.saechsische.de/wie-die-gautschgrotte-zu-ihrem-namen-kam-4032636.html
Viel Glück auf deinem weiteren Weg!
Andrea