6.10.2021 Tag 203 über die Hahnheide in den Sachsenwald
Als ich am nächsten Morgen aufbreche ist es trocken und ein schöner Tag scheint zu beginnen. Zunächst laiufe ich noch ein Stück durch das Hevenbruch, das überwiegend aus Buchenwald besteht, allerdings gibt es auch einen größeren Fichtenanteil, es wird interessant zu sehen sein, wie sich der in Zukunft entwickelt.
In Koberg gönne ich mir bei einem Café in der Morgensonne erst einmal einen großen Milchkaffee, selbstverständlich in der Tasse. Ein toller Genuss!
Schließlich erreiche ich die Hahnheide, ein großes Waldgebiet, dass den Schildern nach zu urteilen, im Besitz des Landes Schleswig-Holstein ist. Wenn man gerade die geschlossenen, alten Laubwälder Lübecks gesehen hat, fällt es hier erst recht auf, wie das Kronendach der Buchen stark geöffnet wurde. Das habe ich zwar schon schlimmer gesehen, aber eine wirklich naturnahe Bewirtschaftung der Buche führt nie zu dichter Naturverjüngung wie hier. Die ist immer eine Folge von zu starker Auflichtung, was die Buchen auch anfällig gegen Trocken- und Hitzeschäden macht, wenngleich die Kronen hier noch gut aussehen. Teile des Waldes wurden offenbar vor nicht allzu langer Zeit als künfitige Naturwälder aus der Bewirtschaftung genommen. Die Hahnheide ist ein Naturschutzgebiet, daher sollte man meinen, dass Naturschutzaspekte grundsätzlich eine stärkere Bedeutung bei der Bewirtschaftung haben. Was den Bodenschutz angeht, ist das leider nicht der Fall. Gerade läuft eine großflächige Einschlagsmaßnahme in den ausgedehnten Nadelwaldbeständen, die es hier auch gibt. Seit Beginn des Jahres sind die Holzpreise extrem gestiegen, daher macht das wirtschaftlich durchaus Sinn und ist auch notwendig, wenn man Laubbäume etablieren will. Allerdings wird, wie so häufig, von Rückegassen im zwanzig Meter Abstand gearbeitet. Die Folgen für Wasserspeicherung und Bodenleben habe ich ja schon häufiger beschrieben. Wann werden diese wichtigen Punkte endlich bei der Bewirtschaftung beachtet?
Es gibt hier auch Fichtenbestände die dicht und flächig mit Buchen unterpflanzt wurden. Das ist zwar lobenswert, aber ein punktuelleres Vorgehen wäre erheblich billiger und würde der natürlichen Sukzession mehr Raum geben.
Nachdem ich in Trittau eingekauft habe, erreiche ich bald den Sachsenwald, das größte geschlossene Waldgebiet des Landes. Hier folge ich dem Lauf der Bille, einem naturnahen Bach, der sich am Rand des Waldgebiets entlang schlängelt und Eisvögeln, sowie seltenen Fischarten wie der Groppe eine Heimat bietet.
Schließlich schlage ich mein Freiluftlager in einem großen Buchenbestand mit einigen Kiefern auf.