4.7.2021 Tag 117 In die Schwarzen Berge
Als ich früh am nächsten Morgen an eine Bank am Waldrand gelange, setze ich erst mal den Blogpost von gestern ab. Währenddessen schnürt ein Fuchs völlig unbeeindruckt von mir auf der nahen Wiese vorbei.
Bald darauf gelange ich auf den Dreistelzkopf, der von einem Aussichtsturm gekrönt wird. Von oben sieht man schön den Unterschied zwischen Rhön und Spessart. Der Spessart als reines Buntsandsteingebiet ist von der Topographie eher flach, während aus dem fast doppelt so hohen Bergland der Rhön die kuppenförmigen Basaltgipfel ragen.
Weiter geht es überwiegend auf Asphaltwegen über Breitenbach nach Schildeck, wo ich mich mit Michael Hollerbach treffe. Michael liest meinen Blog schon lange und war sehr daran interessiert, mich auch „life“ zu treffen. Er wohnt in Seligenstadt bei Hanau und ist per Bahn und mit dem Fahrrad gekommen. Alle Achtung, das nenne ich umweltbewusste Fortbewegung. Michael war als Stadtverordneter 20 Jahre lang auch für Umweltthemen zuständig, unter anderem auch für den fast 1000 ha umfassenden Stadtwald, daher ist er besonders an meinen Ansichten zur Waldbewirtschaftung interessiert. Leider donnert es bald bereits und ein wenig Regen fällt, aber zunächst bleiben wir weitgehend vom Gewitter verschont. Zeitweise laufen wir im Wald, der von Buchen, aber oft auch recht jungen Fichtenbeständen geprägt wird. Die Rhön ist Biosphärenreservat, daher wurden hier nutzungsfreie Kernzonen im Wald ausgewiesen, die durch Schilder gekennzeichnet werden. Besonders attraktiv sind die ausgedehnten Wiesen, die noch nicht gemäht wurden, und ein buntes Blumenkleid tragen. Es bllüht hier sogar noch das gefleckte Knabenkraut. Ein schöner Schmetterling lässt sich in aller Ruhe fotografieren. In Oberbach trennen wir uns schließlich, da Michael ja zurück zu seinem Fahrrad laufen will. Eigentlich möche ich mir jetzt den „Urwald“ Lösershag anschauen, aber ein Gewitter zieht auf, daher steuere ich die Schutzhütte am Gebirgsstein an. Kaum bin ich da, beginnt es zu gießen. Bald tropft das Wasser durch undichte Stellen im Dach ins Innere und da der vorgelagerte Weg abschüssig ist, fließt das Regenwasser in die Hütte. Nicht besonders gemütlich, aber besser als im Regen zu stehen. Als das Unwetter nachlässt, packe ich meine Sachen und schlage das Tarp in einem Buchenwald in der Nähe auf.