25.8.2021 Tag 162 Wildschweine und ein Angebot!
Nachmittags besucht mich ein Schwarzspecht in meinem schönen Lager und in der Dämmerung höre ich wieder die schnurrenden Geräusche der Ziegenmelker. Keine Mücke belästigt mich, sollte deren Saison schon vorbei sein?
Die Nacht ist sternenklar und mondhell. Eine tolle Atmosphäre im nächtlichen Wald! Aber leider muss ich ja auch schlafen…
Mein recht offener Platz hat den Nachteil, dass am Morgen mein Schlafsack vom Tau durchnässt ist. Nichts desto trotz breche ich schon vor Sonnenaufgang auf. Der lichte Sukzessionswald geht noch eine ganze Zeit lang weiter. Teilweise existieren die Wege in meiner Kartenapp nicht mehr, was aber bei dem gut zu begehendem Terrrain nicht weiter schlimm ist.
An einem Robinienbestand nehme ich eine Bewegung war: Eine Rotte Wildschweine, mit noch recht kleinen Frischlingen ist unterwegs!
Sofort mache ich micht fotobereit, auch wenn mein Teleobjektiv ja „ertrunken“ ist, so hoffe ich doch, dass mir ein Schnappschuss gelingt. Tatsächlich überquert die Bache unmittelbar vor mir den Weg, aber viel zu schnell für mich. Dafür gelingt es mir eine andere Sau abzulichten, die langsam näher kommt.
Bald haben die Wildschweine mich wahr genommen, und suchen das Weite. Ein schönes Erlebnis!
Während einer Pause checke ich meine emails und stelle zu meiner großen Freude fest, dass mir ein weiterer Verlag ein Angebot zur Veröffentlichung des „Wadbegeisterungsbuchs“ gemacht hat. Jetzt bin ich noch sicherer, dass meine Leser hier sich auf das Buch im nächsten Jahr freuen dürfen!
Bei Kemlitz gelange ich aus dem Wald und gehe über Klausdorf nach Glashütte. Hier wurde bis ins 19. Jahrhundert Glas hergestellt, wozu damals riesige Mengen Holz gebraucht wurden, was die umliegenden Wälder regelrecht verwüstete.
Heute ist der Ort ein idyllisches Dörfchen, was sich mit Museen, Unterkünften, Keramikverkauf u.s.w. auf den Tourismus konzentriert hat.
Von hier folge ich Radwegen, die über Nebenstraßen verlaufen, nach Staakow. Als ich die A 13 auf einer Brücke überquere, denke ich was für ein Wahnsinn dieser Verkehr ist. Viele Leute haben Angst vor Wildschweinen oder Wölfen, aber die Gefahr auf der Autobahn ist viel realer!
An der Therme Tropical Island vorbei gelange ich wieder in den Wald. Ein Stück Kiefernwald ist zur Durchforstung ausgezeichnet. Man hat dabei offenischtlich auch Habitatbäume markiert. Manche Bäume sind mit Plaketten markiert auf denen Methusalem Projekt steht. Offenbar wird auch in Brandenburg der Schutz alter Bäume gefördert. Der Eingriff ist relativ stark ausgezeichnet. Wahrscheinlich wird sich dann viel Kiefernnaturverjüngung einstellen und die nächste Generation reiner Kiefernwald ist vorprogrammiert. Es gibt dort sogar einige junge Eichen, die wohl der Eichelhäher gesät hat, aber es wäre gut, wenn diese ergänzt würden, bevor der Einschlag statt findet, damit in der nächsten Waldgeneration auch ein nennenswerter Eichenanteil vertreten ist.
Schließlich schlage ich mein Tarp auf einer kiefernbewachsenen Düne auf.