25.05.2021 Tag 80 Asphalt, schwarze Laune und ein toller Wald
Kurzzeitig blies der Wind den Regen gestern Abend noch auf unseren Schlafplatz, aber bald lies der Wind nach, und wir lagen halbwegs trocken. Auch am Morgen regnet es zunächst noch, so dass wir erst nach 8 Uhr starten. Nach Beuerberg laufen wir entlang einer vielbefahrenen Straße, ziemlich ätzend.
Kein Wunder, dass Christian in dem Ort angekommen, beschließt nach Hause zu fahren. Es gibt in der nächsten Zeit leider wohl nicht mehr allzu viele, lohnende Fotomotive. Es war schön mit ihm unterwegs zu sein, und ich bin ein wenig traurig, alleine weiter zu laufen. Außerdem hat eine Agentur mein Buchprojekt abgelehnt. In rabenschwarzer Laune überquere ich die Loisach und wandere auf verkehrsärmeren Straßen nach Geretsried, wo ich einkaufe und mir eine Schale Stracciatella Eis gönne.
Bald überquere ich die grünen Wasser der Isar und weiter geht der Asphaltmarathon. Das hier ist der voralpine Jakobsweg, den ich niemand zum Laufen empfehle.
Hinter dem Kloster Dietramszell gelange ich endlich mal wieder auf Waldwege, die dann auch noch durch ein tolles Waldgebiet aus Fichten, Buchen und Tannen führen. Hier macht das Wandern wieder Spaß!
Um den malerischen Kirchsee liegt ein 800 ha großes Naturschutzgebiet, in dem ich die gelben Blüten der Trollblume sehe.
Während es morgens noch bedeckt war, ist es jetzt klar mit blauem Himmel und weißen Wolken. Oberbayern at its Best!
Schließlich gelange ich in den Wald hinter Reitham und finde eine geschützte Mulde für mein Cowboycamp. Während der große Mond aufgeht, höre ich das Fiepen junger Waldohreulen und entfernt den Gesang der Laubfrösche. Zuvor hatten sich schon zwei Rehböcke in der Nähe gejagt.
Lieber Gerald. dass der Verlag Dein Buch nicht möchte ist sicher eine große Enttäuschung. Aber es tun sich bestimmt neue Türen auf. Petra und ich verfolgen Deinen Weg weiterhin natürlich höchst neugierig – und haben schon vielen Menschen von Deinem Besuch erzählt. Im Forstamt läuft weiterhin eine Diskussion um die weitere Behandlung des Auenwaldes auf den Flächen, die durch das Eschentriebsterben geschädigt sind. Es ist nicht ganz leicht Menschen auf die Füße zu treten, die man menschlich schätzt, aber fachlich auf einen neuen Weg bringen möchte/ muss. Mittlerweiler wurden wir wegen Verstoß gegen europäisches Naturschutzrecht bei der oberen Naturschutzbehörde angeklagt. Wir ringen um bessere Lösungen…. du siehst aber, Dein Besuch hat definitiv etwas angestoßen. Dir weiterhin einen guten Weg, bleib gesund und hoffentlich auf ein Wiedersehen in der Pfalz. Petra und Volker.
Hallo Volker, vielen Dank für deinen aufmunternden Kommentar! Das war die Absage lediglich einer Agentur, ich habe etliche angeschrieben! Das Buch kommt ganz sicher!