23.05.2021 Tag 78 Über die Wiesenkirche in die Ammerschlucht
In der Nacht und auch morgens noch regnet es kräftig, so dass wir erst nach 9 Uhr aufbrechen. Es nieselt immer noch, was erst bei der berühmten Wiesnkirche aufhört. Interessant, dass so eine große Barockkirche mitten in der Landschaft steht. Während es über den Bergen noch heftig regnet, laufen wir auf Asphaltwegen über Wildsteig nach Rottenbuch. Von hier geht es auf schönen Steigen in die Schlucht der Ammer. Von dem vielen Regen ist das Wasser des etwa 20 Meter breiten Gewässers getrübt, aber meist laufen wir ohnehin auf schmalen Pfaden im Hang. Der Wald wird nicht mehr genutzt und besteht überwiegend aus Buchen und Fichten, zu denen sich Bergahorne und auch viele Bergulmen gesellen. Die Ulmen waren ähnlich wie die Eschen heute, von einer eingeschleppten Pilzkrankheit stark dezimiert worden, sind aber glücklicherweise nicht ausgestorben.
Obwohl die Pfade ziemlich schlammig sind, nehmen etliche Besucher das schöne Wetter zum Anlass für einen Spaziergang. Der Wald ist sehr fotogen, daher nehmen wir ein Bild nach dem Anderem auf, von moosüberwachsenen Kalksinterterassen zu angeschwemmten Baumstämmen an der Ammer. Ein angefressener Baum zeigt, dass es hier auch Biber gibt. Schließlich gelangen wir wieder aus der Schlucht und treffen zwei Wanderer, die eine Woche lang auf einem Jakobsweg unterwegs sind.
Erst um 19:30 schlagen wir in einem sumpfigen Fichtenwald hinter Hohenpeißenberg unser Lager auf, bei dem schönen Wetter zum ersten Mal seit Langem ohne Wetterschutz. Die zahlreichen Mücken hier, sind ebenfalls eine Premiere in diesem Frühling…