18.04.2021 Tag 50 Durch die Rheinebene zum Schwarzwald
Nachdem wir morgens noch schön zusammen gefrühstückt haben, bringt mich Volker zurück nach Berg, von wo ich ab 9 Uhr meinen Weg fortsetze. Bei Neuburg setze ich mit der Fähre über den Rhein und habe damit Baden- Würtenberg erreicht.
Nachdem ich längere Zeit über Straßen gelaufen bin, erreiche ich schließlich die Hardt, ein größeres Waldgebiet in der Rheinebene. Hier sind sogar ziemlich junge Kiefern bereits abgestorben und wo alte Eichen und Buchen nur noch als lockerer Schirm stehen, sind ihre Kronen oft abgestorben und es gibt viele tote Exemplare. Eine neue Douglasienpflanzung ist hier im heißen Flachland wohl kaum die richtige Entscheidung für die Zukunft! Unter den Bedingungen hier wäre es sicher passender, Traubeneichen zu pflanzen…
Nachdem ich die Waldmauer des Schwarzwalds schon seit einiger Zeit gesehen hatte, erreiche ich bei Oberweier seinen Rand und folge dem Saumpfad durch schönen, buchenbestimmten Wald. Auffällig sind hier die langen Halme des Riesenschwingels und im Unterstand wachsen Stechpalmen. Wie so oft, überall wo Altbäume ziemlich frei stehen, mit Abstand zu den Nachbarn, sind die Kronen meist abgestorben. In den noch geschlossenen Beständen sieht der Waldzustand dagegen recht gut aus.
Immer wieder komme ich auch an schwarzwaldtypischen Weisstannen vorbei, die sich hier ohne Schutz natürlich verjüngen.
Heute am Sonntag sind zahlreiche Spaziergänger und Mountainbiker unterwegs. Einmal treffe ich sogar ein Paar in Pfadfinderkluft.
Schilder erläutern die Kategorie „Schonwald“ in der offenbar der Schutz des Waldökosystems im Vordergrund steht, sowie Waldrefugien von 1-3 ha Größe, die komplett aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen wurden.
Schließlch schlage ich mein Tarp in einem jungen Buchenwald auf, und tatsächlich beginnt es bald zu regnen.
Perfekt, damit ist auch der erste Filmtitel für den Waldzustandsbericht gefunden: "Die Hardt – Stirb langsam".