18.03.2021 Tag 21 An die Mosel
Schon gegen 7 trete ich in den frostigen Morgen und folge bald wieder dem Tal der Wilden Endert abwärts. Es gefällt mir hier heute noch besser als gestern. Der Bach mäandert durch eine felsige Schlucht an deren Hängen ein moosiger Wald aus Eschen und Ahornen zwischen den Blöcken wächst. An einer Stelle gibt es sogar einen sieben Meter hohen Wasserfall!
Zu meinem Erstaunen treffe ich keinen Menschen, sondern nur Wasseramseln, Zaunkönige und gelbe Gebirgsbachstelzen. Das unscheinbare Milzkraut blüht gelblich und stellenweise wachsen Rippen- und Hirschzungenfarn.
Schließlich erreiche ich Cochem an der Mosel, wo ich neben einer Seilbahn steil hoch zu einem Aussichtspunkt wandere. Ab hier folge ich streckenweise dem Moselsteig, der den ganzen Fluss begleitet. Die schroffen Hänge sind hier von niedrigen Eichenwäldern bewachsen, zu denen sich vielerorts auch Hasel und Hainbuchen gesellen. Hinter Klottern verlasse ich das Tal dann wieder über eine Straße. Es ist hier deutlich milder. Der Weißdorn entfaltet seine Knospen, Lerchensporn und Leberblümchen blühen bereits. Überall entstehen neue Vogelnester, die Kraniche ziehen und einmal hoppelt ein Hase bis auf 10 Meter auf mich zu und dreht dann ab. Nur um sofort wieder offenbar von einem Konkurrenten verfolgt zu werden. Frühling!
Auf dem Plateau passiere ich eine gelungene Eichenkultur, das Hordengatter mit dem sie geschützt war, ist bereits weitgehend verfallen. Dagegen sehen die gepflanzten Douglasien nebenan jämmerlich aus.
Schließlich gelange ich in das Tal des Pommernbachs. Vielleicht etwas weniger eindrucksvoll als die Wilde Endert, dafür gibt es aber keinen Fahrweg und unzählige kleine Brücken queren den Bach. An einer offenen Schutzhütte errichte ich gegen 18 Uhr mein Lager.
Die Wilde Endert