14.06.2021 Tag 97 Vom Steinwald ins Fichtelgebirge
Bereits um 5 Uhr morgens bin ich bei herrlichem, aber zunächst kühlem Wetter unterwegs. Die Morgensonne beschert mir fantastische Lichtstimmungen der wogenden, noch grünen Kornfelder. Heute gelange ich auf den Fränkischen Gebirgsweg, einen weiteren Fernwanderweg. Der Name „Gebirgsweg“ ist natürlich ziemlich übertrieben denn die Landschaft ist relativ flach, hier in den Ausläufern des Steinwalds. Neben den allgegenwärtigen Fichten gibt es hier auch recht viele Kiefern. An einer Stelle wurde so ein Kiefern- Fichtenmischbestand aufgelichtet, und es hat sich hauptsächlich Naturverjüngung der Kiefer, aber auch etwas Birke eingestellt. Solche Lichtsituationen könnte man auch schön nutzen, um etwas Eiche und Winterlinde einzubringen, Baumarten die es hier kaum noch gibt.
In Arzberg kaufe ich ein und esse meine gewohnte Eisportion. Nachmittags brennt die Sonne aus einem wolkenlosen Himmel und es ist ziemlich heiß, aber ich schwitze dennoch weniger als in den zurückliegenden, gewittrigen Tagen. Langsam erscheinen die flachen Bergrücken des Fichtelgebirges, das seinen Namen ganz zurecht trägt…
Ich folge jetzt der Via Porta, einem Wanderweg zwischen den Klöstern Waldsassen und Volkenroda, durch eine meist offene Landschaft, aber auch durch den Fichtenwald. Einmal höre ich eine Wachtel ganz in der Nähe rufen, erblicke sie jedoch nicht. Dagegen habe ich schon morgens zweimal zitronengelbe Schafstelzen gesehen, die mit den Bachstelzen verwandt, aber viel seltener sind.
Das Wasser ist mal wieder ziemlich knapp, aber in Hebanz füllt ein junger Mann, den ich frage, gerne meinen 2,5 Liter Wassersack auf.
Schließlich schlage ich auf einem flachen Hügel im moosigen Fichtenwald mein Freiluftlager auf. Bei diesen Temperaturen ist das Übernachten unter freiem Himmel einfach herrlich! Hier oben weht ein laues Lüftchen, daher halten sich die Mücken in Grenzen.