14.03.2021 Tag 17 Zu Wohlleben’s Waldakademie
Während der ziemlich ungemütlichen Nacht hat es leicht geschneit. Umso erstaunter bin ich, als ich in einem nahegelegenen Tümpel Laich entdecke. Wahrscheinlich stammt der von den hartgesottenen Grasfröschen, denn die Erdkröten wandern eigentlich erst, wenn es mehrere Nächte nicht unter 10 Grad hatte. Das war hier bestimmt noch nicht der Fall…
Auf dem Eifelsteig erreiche ich Blannkenheim, wo die Ahr entspringt. Ab hier laufe ich eine eigene Route in Richtung Wershofen, dem Sitz von Wohllebens’s Walaakademie, die ich morgen besuchen möchte.
Die Eifellandschaft mit grünlandbedeckten Plateaus und viel Wald ist recht weitläufig und abwechslungsreich. Damit es nicht langweilig wird, geht immer wieder mal ein Schauer nieder…
Hinter Ohlenhard unternehme ich einen Schlenker durch den Wald, da der Termin erst morgen statt findet und ich schon in der Nähe von Wershofen bin.
Auffällig ist hier, dass die älteren Fichtenbestände auf großen Flächen mit kleinen Trupps aus Buchen unterpflanzt wurden. Dies hat eine ganze Reihe von Vorteilen: Das Laub der Buchen ist für die Bodenlebewesen viel besser bekömmlich, daher steigt die Aktivität des Bodens und damit auch seine Produktivität ungemein. Die Buchen sind irgendwann auch besser verwurzelt als die Fichten und machen so den Bestand insgesamt stabiler gegen Windwurf. Oft findet sich in älteren Fichtenbeständen schon dichte Naturverjüngung dieser Baumart. Pflanzt man hier nicht, ist die nächste Generation wahrscheinlich wieder instabile, reine Fichte. Na ja, und im Fall das die alten Fichten vom Borkenkäfer getötet werden, hat man keine Kahlfäche, die man nur schwierig wiederbewalden kann, sondern die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern. Im besten Fall, in dem die Fichten stabil bleiben, hat man mit der schattenertragenden Buche bereits eine weitere Schicht in der Holz produziert und Kohlenstoff gespeichert wird. Ausserdem ist so ein Nadel- Laubmischwald natürlich ein besserer Lebensraum für viele Organismen als ein reiner Fichtenbestand und last but not least, er ist ästhetisch schön!
Gegen Abend beruhigt sich das Wetter, der Wind hat sich gelegt und der blaue Himmel ist zurück. In einem Eichenbestand über einem Tal schlage ich mein Lager auf und sitze noch lange draussen. Später regnet es dann wieder die ganze Nacht. Mein Tarp hält mich leider nicht trocken, so das der Schlafsack am nächsten morgen ziemlich nass ist…
Laich
Blankenheim
Es geht auch ne Nummer kleiner!
Freigestellt und dann krank – häufig bei der Buche
Zaunkönignest
Die Waldameisen sind erst mit der Fichte gekommen
Die Fichte wächst auf der Buche
Truppweise Buchenunterpflanzung – sehr gut!
Samenbirke- wichtig nach Katastrophen!
Noch ist es trocken…
Lieber Gerald, was mich interessiert:
Wie ernährst Du Dich auf Deiner Wanderung.
Machst Du Pausen und kochst Dir was?
Oder schmierst Dir Brote und kochst dazu Tee oder Kaffee?
Oder nimmst Du Snacks zu Dir oder klehrst Du zum Essen ein?
Viele Grüße