13.03.2021 Tag 16 Auf dem Eifelsteig
Morgens regnet es zunächst noch heftig, teilweise ist sogar Schnee dabei. Kalt und extem ungemütlich! Als es gegen 11 aufzuklaren scheint, laufe ich los und gelange bald auf den Eifelsteig. Schön einfach den Markierungen zu folgen, ohne an jeder Abzweigung auf die Karte im Handy gucken zu müssen.
Ich gelange an eine frische, reguläre Fichtendurchforstung. Das es das noch gibt, bei dem ganzen Katastrophenholz! Der Förster hat hier Z-Bäume, das sind diejenigen, die durch die Durchforstung begünstigt werden sollen, mit roten Plastikbändern markiert. Neben all dem Wuchshüllenplastik sollte man nicht auch noch zum Auszeichnen Plastik verwenden, die Sprühdose täte es auch!
Die Z-Bäume wurden ganz konventionell im Abstand vo etwa fünf Metern ausgewählt. Offenbar glaubt man hier noch an die Zukunft der Fichte…
Unter den heutigen Bedingungen fände ich eine etwas stärkere Auflichtung schon in jungem Alter besser, gefolgt von einer partiellen Unterpflanzung mit Buchen, oder wenn man Wert auf den Erhalt des Nadelwaldanteils legt, auch mit Weisstanne.
An einer Stelle hängt ein Schild mit der Aufschrift: „PEFC, dieser Wald ist anders“. Das ist allerdings total irreführend, denn das PEFC-Zertifikat enthält kaum Auflagen und ist daher sehr verbreitet. Ein PEFC-Wald unterscheidet sich in nichts von einem nicht zertifizierten Bestand. Die Regeln sind einfach windelweich und in jede Richtung auslegbar…
Die Dörfer hier scheinen ein schweres Alkoholproblem zu haben, mehrmals sehe ich Schilder, die den Alkoholgenuss mit einem Bußgeld bis 1000 Euro verbieten…
Überhaupt hat man es hier offenbar mit den Verboten. An einer Stelle ist der Eifelsteig massiv gesperrt, Durchgang strengstens verboten…
Der Grund ist, dass man hier etliche, uralte, knorrige Buchen aus „Verkehrssicherungsgründen“ quer über den Eifelsteig gefällt hat.
Hinweisschilder wie im Nationalpark Eifel hätten es auch getan. Eine Schande wie wenig Respekt oft vor so alten Baumgiganten besteht. Dabei ist die Rechtslage ja klar, das Betreten des Waldes geschieht auf eigene Gefahr, und das schließt auch mögliche Unfälle im Zusammenhang mit alten, langsam zerfallenden Bäumen ein.
Immer wieder gehen Schauer nieder und einmal donnert es sogar. Zwischendurch scheint dann kurz die Sonne. Der Eifelsteig führt hier durch eine abwechslungsreiche Landschaft undn gefällt mir recht gut.
Ich passiere Steinfeld mit seinem Kloster, gelange durch ein Naturschutzgebiet vor Marmagen, in dem wie so häufig Forstwirtschaft betrieben wird, sehe mir den Höhleneingang des Fuchslochs an und gelange hinter dem Ort an eine Ruine, die offensichtlich einst bewohnt war. Ich überlege kurz zu bleiben, laufe dann aber weiter, durch schöne Wiesentäler entlang der Urft. Schon fast in der Dämmerung sehe ich den ersten Seidelbaststrauch des Frühlings. Tolle Blüten, die am Stamm des kleinen Strauchs wachsen, als Frühlingsboten. Schließlich schlage ich mein Lager in einer Schutzhütte auf, bevor es richtig dunkel wird.
Eifelsteig
Markierungen mit Plastikbändern
Echt jetzt?
Alkoholproblem…
Schöne Wiesentäler
Schauerwetter
Sperrung des Eifelsteigs
Pfad im Buchenwald
Harte Verkehrssicherung
Lasst die alten Bäume stehen!
Es donnert…
NSG mit forstlicher Nutzung – Ist das Naturschutz?
Ein Charakter
Eifellandschaft
Fuchsloch
Krokusmeer
In der Eifel gibt es noch viele intakte Fichtenbestände
Seidelbast
Mein Nachtlager