1.6.2021 Tag 87 Dreharbeiten für das ZDF Kindermagazin PUR + im Nationalpark Bayerischer Wald
Nach dem Frühstück fahren wir in den Nationalpark, wo wir uns am Parkplatz Lusen mit Jens Schlüter treffen, einem Förster, der in der Forschungsabteilung des Natioanlparks arbeitet. Es sind Pfingstferien in Bayern, daher ist hier schon recht viel los.
An einer kleinen, abgestorbenen Fichtengruppe, entdecken wir unter der Rinde einige fertig entwickelte Buchdrucker, die kurz vor dem Ausflug stehen. Ein sehr guter Einstieg in die Sendung von „PUR +“ zum Thema Wald im Klimawandel. Da es in diesem Frühjahr ungewöhnlich kalt war, gelingt es uns aber nicht, frisch befallene Fichten zu entdecken.
Bald darauf gelangen wir in den während der 90’ er Jahre großflächig durch eine Borkenkäfermassenvermehrung zum Absterben gebrachten Waldbereich. Das Totholz wurde nicht geräumt und im Schutz der abgestorbenen Fichten hat sich inzwischen auf ganzer Fläche der neue Wald etabliert. Während unterhalb von 1100 Metern der Bergmischwald in erster Linie von der Buche dominiert wird, haben sich im rauheren Klima des Bergfichtenwaldes in erster Linie wieder Fichten eingestellt, wenn auch mit viel Eberesche und vereinzelten Buchen, Bergahornen und Birken. Insgesamt ist der neue Wald gemischter und offener als der vorherige, größtenteils gepflanzte, dichten Fichtenwald. Wir können an schon stark zersetztem Mulm zeigen, wie wichtig Totholz gerade zur Wasserspeicherung ist, sehen junge Bäume die auf toten Fichten wachsen und erhalten tolle Luftaufnahmen mittels einer Drohne, die leider jedoch bei einem misslungenen Startt abstürzt.
Im Dialog versuchen der Moderator Eric Mayer und ich, das jeweilige Thema kindgerecht aufzubereiten, was großen Spaß macht und wohl auch ganz gut funktioniert. Jedenfalls ist die Produzentin und Drehbuchautorin Eva Werdich ganz zufrieden.
Das diese Sendung sehr beliebt ist, zeigt sich daran, dass Eric immer wieder von vorbeiwandernden Kindern erkannt wird!
Schließlich fahren wir nach Zwiesler Waldhaus, wo wir weitere Szenen drehen. Besonders eindrucksvoll ist dort ein 5 Meter hoher, mächtiger Wurzelteller einer umgestürzten Fichte, an dem wir demonstrieren können, wie flach diese Baumart wurzelt. Ausserdem können wir hier zeigen, wie wichtig Totholz als Lebensraum ist, und dass der Waldboden im schattigen Waldinnenklima lange feucht bleibt.
Auf der Rückfahrt nach Neuschönau sehen wir dann sogar noch einen weiblichen Rothirsch an der Straße.
Ich bin schwer beeindruckt von den Wäldern im Nationalpark Bayerischer Wald und freue mich schon sehr, sie zu durchwandern.
Erst um 20:30 sind wir wieder im Hotel…