03.03.2021 Tag 6 Ins Siegerland
Nach einer recht geruhsamen Nacht bin ich zum Sonnenaufgang wieder unterwegs. Krass wie hier die Fichtennaturverjüngung die Eichen unterwandert! Wenn die Fichte wie hier in so großen Massen vorkommt, ist sie regelrecht invasiv, unterwandert Laubbaumbestände und schafft es fast alle Freiflächen gleich wieder zu besiedeln. Schwierige Vorraussetzungen für den Waldumbau!
Ich passiere Heinsberg und wandere über einen Bergkamm nach Hilchenbach. Hier stehen einige mächtige Eichen im Tal. Danach komme ich durch ausgedehnte Kyrill Flächen. Dieser Sturm von Anfang 2007 hat große Freiflächen geschaffen, wie immer fast ausschließlich in Fichtenbeständen. Inzwischen ist hier überall der neue Wald zu sehen. Im Schutz der Pionierbaumart Birke wurden hier überall Buchen, Lärchen, Douglasien und auch einige Eichen gepflanzt. Ein toller Mischwald entsteht!
Allerdings komme ich später auch wieder durch große Flächen von dicht an dicht gepflanzten Fichten und Douglasien. Eigentlich ist es nichts neues, dass Mischwald das Stabilste und Risikoärmste ist…
Später komme ich auch durch kleine Hauberge, wo die frühere Niederwaldwirtschaft noch betrieben wird, bei der Eichen und Hainbuchen alle 20 bis 30 Jahre abgesägt werden und dann die aus dem Stumpf wachsenden jungen Triebe den neuen Wald bilden.
Irgendwann erreiche ich die ziemlich ausgedehnte Stadt Siegen, wo ich ein günstiges Zimmer reserviert habe, und ich abends meine Schreibrückstände etwas aufholen kann…
Natürlich genieße ich auch die heiße Dusche…
Männliche Haselblüte
Im Schutz der Pionierbaumart Birke gedeihen auch gut andere Bäume
Hallo Gerald!
Ich stamme aus Ostwestfalen und auch dort in der Egge / Südl. Teutoburger Wald hat Kyrill schlimm gewütet. Und ebenso ist dort die Freifläche zunächst von Birken besiedelt worden, zwischen denen dann wieder junge Fichten hoch gekommen sind. Wen wundert es, wenn der Boden voll mit Fichtensamen ist…
Herzliche Grüße, Stefanie