Zum Ceahlau Nationalpark
30.4.2022
Früh am Morgen folge ich dem Weg mit dem roten Dreieck weiter auf einem Bergrücken durch das insgesamt 1064 Hektar große Waldreservat.
Von einem Felsen ergibt sich noch einmal eine schöne Aussicht über das tannengrüne Waldmeer. Später zeigen mir einige alte Baumstümpfe, dass hier schon mal Bäume gefällt wurden, nichts desto Trotz ist der Wald unheimlich schön!
Schon gegen 9 habe ich den Waldausgang beim Örtchen Slatiora erreicht. Eine ganze Reihe Tafeln informieren über Waldreservat und Naturerbe. Nach einem Bericht Ende des 19. Jahrhunderts waren die Wälder hier damals noch völlig unberührt. Bereits 1941 wurde dann ein 274 Hektar großes Waldreservat ausgewiesen, was 2000 dann auf 1064 Hektar erweitert wurde. 2017 wurden dann 609 Hektar hier in das Buchenwald- Weltnaturerbe aufgenommen.
Heute scheint die Sonne auf sattgrüne Wiesen an denen sich Schafe laben und die Pferdewagen auf der Straße könnten einen in eine andere Zeit versetzen, ebenso wie die Jungen, die eine Kuhherde treiben.
Nach etwa zwei Kilometern auf der Straße nimmt mich das zweite Auto mit, zwar ist ein Teil der Rückbank umgeklappt, aber der Laderaum des Wagens der drei Damen bietet genug Platz. Als nächstes nimmt mich der 21-jährige Julian mit, der englisch lernen möchte und sich während der Fahrt über das Übersetzungsprogramm seines Handy mit mir unterhält, während wir durch die weiten, erstaunlich intakten Nadelwälder fahren.
In Brosteni kaufe ich in einem kleinen Supermarkt ein, für die nächsten 100 Kilometer, auf denen ich durch das Herz der Ostkarpaten wandern will.
Ein spanisch sprechender Mann nimmt mich zwar nur fünf Kilometer mit, liefert mich dann aber quasi bei einem Minibus ab, mit dem ich für zwei Euro, 30 Kilometer fahre.
Dann herrscht zwar viel Verkehr, aber ich habe zunächst kein Glück, schließlich fährt mich ein Mann sogar weiter, als er eigentlich vorhatte und ich beginne meine Wanderung durch den Ceahlau Nationalpark im Toristenort Durau. Es ist ziemlich viel los hier und ich muss zwei Euro Eintritt für den Nationalpark bezahlen.
Der Wald mit seinen vielen Tannen erinnert mich an den Schwarzwald, aber mir ist hier an diesem Samstag zu viel Trubel. Sogar Jugendliche mit Musikboxen kommen mir entgegen, daher bin ich froh, als ich auf einern ruhigeren Weg abbiege und schließlich ein idyllisches Lager im Tannenwald an einem Bach aufschlage.