In die Caras Schlucht
29.6.2022
Am Morgen folgen wir zunächst weiter dem alten Kopfsteinweg. Zwar gibt es hier keinen Urwald mehr, aber ausgedehnte, dichte, ältere Buchenbestände. Gute Vorraussetzungen für die Regeneration des ursprünglichen Waldes, wenn der Holzeinschlag hier im Nationalpark tatsächlich eingestellt wird!
Die Vegetation ähnelt der deutschen stark, allerdings wirkt eine etwa 40 Zentimeter lange, dunkle Schlange eher exotisch. Außerdem stoßen wir häufig auf Wolfslosung…
An einem einzelnen, vor 150 Jahren gepflanzten Mammutbaum, der schon zwei Meter Durchmesser erreicht hat, machen wir Mittagsrast.
Anschließend ändert sich der Wald: Wir gelangen in ein Kalksteingebiet auf lediglich noch etwa 600 Meter Höhe, mit üppigem Bewuchs. Zu den Buchen treten viele andere Böume wie Eichen, Ulmen, Ahorne, Eschen und Linden.
Wir verlassen die Via Transilvanica endgültig und schlagen einen abenteuerlichen Pfad über der Caras Schlucht ein, der stellenweise durch umgestürzte Bäume und herabgestürzte Felsen blockiert ist. Wir sehen einen riesigen, wohl 30 Zentimeter langen Regenwurm, passieren einen Höhleneingang, laufen durch einen langen, dunklen Tunnel und stehen schließlich vor dem Stahlgerüst einer Brücke, die die Schlucht in 40 Meter Höhe überquert. Offenbar wollte man hier einst eine Bahnlinie errichten. Zwar kann man sich an der Seite festhalten, dennoch verlangt die Überquerung Schwindelfreiheit, wird von uns aber ohne Probleme gemeistert.
Anschließend gelangen wir an den Bach und folgen dem Nebenbach Buhui weiter. Wir übersehen die Stelle, wo der Pfad die Schlucht verlässt und kämpfen uns daher am Ende des langen Wandertags steil etwa hundert Höhenmeter nach oben, wo wir auf einem mit Hainbuchen bewachsenen Plateau unser Lager aufschlagen. Der Wandertag unter strahlend blauem Himmel war schön, aber für den 64-jährigen Bernd ziemlich anstrengend, der sich aber dennoch zäh durchgebissen hat. Alle Achtung!