Gelbbauchunken und Rehbock
12.6.2022
Der Wind hat während der Nacht mein Zelt getrocknet. Recht schnell bin ich wieder an der Straße 66 A, die nur ein schlechter Waldweg ist. In den Pfützen sind fast überall Gelbbauchunken. Eine an Land stellt sich tot. Als ich sie umdrehe, kann ich ihren gelb-schwarzen Bauch bewundern, mit dem sie Fressfeinden signalisiert, dass sie giftig ist.
Durch die weiten Wälder folge ich den Windungen des Iovanu Stausees, erhasche aber nur einmal einen Blick über das türkisgrüne Gewässer. Plötzlich höre ich es Fiepen und sehe dann einen Rehbock, der ein Weibchen verfolgt, die wilde Jagd geht unmittelbar an mir vorbei. Als der Bock mich erkennt, setzt er die Wegböschung hoch und verhofft noch einmal, was mir die Gelegenheit gibt ihn zu fotografieren. Anschließend äußert er noch lange mit dumpfen Bellen seinen Unmut.
Es gibt hier kaum Verkehr, mir begegnen lediglich ein Geländewagen, zwei Campingbusse und eine Gruppe polnischer Motorradfahrer.
Ab der Staumauer wird die Straße deutlich besser und ist teilweise betoniert.
Der übliche Nachmittagsguss dauert heute nicht allzu lange und bald danach erreiche ich das Dörfchen Cerna Sat, wo es zu meiner Freude einen Funkmast gibt. Zum ersten Mal seit Tagen kann ich mit Anke telefonieren, leider ist das Internet um Bloginhalte etc. hochzuladen zu schwach. Es gibt hier nur eine Unterkunft aus der laute Musik erschallt, offenbar ist hier eine Party im Gange. Egal, ich habe noch genug Essen und Strom, daher laufe ich noch weiter und schlage schließlich am Eingang des Craiova Tals mein Lager auf. Morgen möchte ich die nächste Weltnaturerbestätte besuchen.
Habt ihr schon mal Gelbbauchunken gesehen?