Durch die Tarcu Berge
20.6.2022
Morgens gehe ich zunächst wieder talaufwärts. Am Hang ist bereits der Schäfer wieder unterwegs. Er hat nur einen Hund, aber auch 10 Esel dabei!
Der Job der Hirten ist sehr hart, von morgens früh bis abends spät mit der Herde meist weglos die steilen Hänge rauf und runter, daneben sicher noch vieles Andere, was dem Wohlergehen der Tiere dient.
Bald steige ich lange einen Grashang hoch, während die Sonne langsam die Schatten im Tal vertreibt.
Schließlich erreiche ich den breiten Kamm der Tarcu Berge. Hier auf 2000 Meter ist das Gras teilweise immer noch nicht grün. Im Abstieg folge ich dann einem steinigen Fahrweg der zur Wetterstation auf dem Tarcu Berg führt. Offenbar eine Herausforderung für die sechs Geländemotorradfahrer die mir entgegen kommen, denn zwei von ihnen drehen um. Zwar kann ich den Reiz nachvollziehen, den es hat hier durch die Gegend zu brettern, aber die Berge sollten ein Ort der Stille sein, mal davon abgesehen, dass rein zum Spaß Öl verbrennen bestimmt nicht in unsere Zeit der Klimakrise passt.
Weiter geht es durch eine von vielen Wegen durchzogene, intensiv von Schafen und auch Kühen beweidete Landschaft, bis schließlich die ersten Fichten auftauchen. Bald kennzeichnen auch knorrige, alte Hutebuchen diese Trift, über die wohl seit alters das Vieh in die Berge getrieben wird. An einer großen, trockenen Offenfläche kann ich an einer Viehtränke mein Wasser auffüllen und schlage dann in der Nähe mein Zelt in einem jungen Buchenwald auf. Schön mal wieder in einem Waldlager zu sein!
Wann habt ihr denn das letzte Mal im Wald geschlafen?