29.04.2021 Tag 61 Zur Weisstannenhöhe
Am Nachmittag beginnt ein ergiebiger Dauerregen, der die ganze Nacht anhält. Ich liege trocken, in meiner moosigen Hütte, und frühmorgens kommen zwei Rehe vorbei marschiert, die mich nicht wahrnehmen. Leider habe ich meine Hose nicht wie sonst weggepackt, sondern im Inneren auf der Bank liegen gelassen. Ausgerechnet an der Stelle hat es reingeregnet, daher darf ich mit einer nassen Hose loslaufen, super angenehm, zumal es ziemlich frisch ist…
Zunächst geht es ein Stück weiter durch schönen, einsamen Wald, bis die Landschaft vor St. Märgen offener wird, mit vielen Einzelhöfen. Im Wald hier gibt es nur noch wenige Laubbäume, Fichten und Tannen dominieren. Im Pfisterwald gelange ich sogar an einen von Forst BW frisch angelegten Tannenlehrpfad, der modern und gut gemacht ist. Besonders freut mich, dass auf das Thema Bodenschäden durch Befahrung eingegangen wird, und im Staatswald von Baden- Württemberg ein Mindestabstand der Rückegassen von 40 Meter gilt. Vorbildlich, ich hoffe nur, dass es da nicht irgendwelche Hintertürchen gibt, wie es ja oft der Fall ist…
Zwischendurch scheint immer mal die Sonne, es gehen aber auch Regenschauer nieder.
Der Feldberg ist schon deutlich näher gekommen. Einmal sehe ich ein aufgehängtes Plakat „Weidetiere statt Raubtiere“. Natürlich muss man die Sorgen der Bauern hier ernst nehmen, aber ich kenne genügend Gegenden, wo das Zusammenleben von Wölfen und Weidetieren ohne größere Probleme funktioniert.
Die Weiißtannenhöhe mit 1190 Meter ist von dichten Fichten bewachsen. Unterhalb des höchsten Punkts finde ich eine Schutzhütte am Westweg, die ich diese Nacht beziehen möchte. Irgend jemand hat die Hütte mit Tannen- und Fichtenzweigen ausgelegt. Eine super Isolationsschicht, sehr nett!