28.05.2021 Tag 83 Mit Martina am grünen Inn
Nach einem leckeren Frühstück bringt uns Alfons nach Edenkling, wo Martina mich gestern aufgegabelt hatte. Auf Martina’s Empfehlung habe ich die Komoot app runtergeladen, und hoffe, dass dieses Navigationsprogramm uns eine Route mit weniger Asphalt weist.
Zunächst scheint das sehr gut zu klappen, denn erst mal wandern wir überwiegend auf Kieswegen, durch einen schönen Mischwald, in dem wir einen Schwarzspecht beobachten.. Wir sehen entfernt noch einmal die Alpen und wandern durch eine hügelige, offene Landschaft. Tatsächlich ist der Asphaltanteil geringer als in den letzten Tagen. Bei Jettenbach erreichen wir den Inn, dem wir dann lange folgen. Die Dammwege sind zwar nicht sehr spannend und der Innkanal sogar ziemlich langweilig, aber die Unterhaltung mit Martina, die unter Anderem als grüne Stadträtin stark engagiert ist, finde ich sehr interessant. Ausserdem sehen wir einen tollen Segelfalter und den für mich ersten Neuntöter des Frühlings.
Nachmittags schiebe ich dann ein längeres Radiointerview mit der BR 2, Radiowelt ein, das morgen zwischen 9 und 12 ausgestrahlt wird. Allerdings bin ich von dem Gespräch eher enttäuscht, da wenig inhaltliche Fragen gestellt werden.
Nachdem wir den Kanal verlassen, führt uns Komoot über kleine Wege, die teilweise nicht mehr vorhanden sind. Am Inn stoßen wir dann auf einen schmalen Pfad, der lange durch dichte, fast dschungelartige Vegetation führt. Der Wald mit Silberweiden, Eschen, Ulmen. Linden und Eichen ist sehr vielfältig, wenn auch kein Auwald, da er nicht überschwemmt wird. Es gibt immer wieder kleine Baumstammbrücken und sogar Stellen, an denen ein Seil gespannt wurde. Nette Abwechslung!
Schließlich erreichen wir Mühldorf, ich kaufe ein und wir essen Schokoeis zusammen.
Die Restaurants mit Tischen unter freiem Himmel sind voll, offenbar ist Corona am abflauen und die Menschen wollen verpasste soziale Begegnungen nachholen.
Nach 38 Kilometern schlagen wir schließlich unser Cowboycamp im dichten Wald unweit des Inns auf. Nicht ideal, aber auch nicht schlecht.
Von Komoot bin ich noch nicht restlos überzeugt, unter Anderem weil die app offenbar viel mehr Strom als mapout benötigt…