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Eine spektakuläre Schlucht und ein aussichtsreicher Kamm  – Waldbegeisterung

Eine spektakuläre Schlucht und ein aussichtsreicher Kamm 

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17.06.2022

Am Morgen umgehe ich die Weideflächen um eine weitere Begegnung mit den Hunden zu vermeiden . Allerdings hängt dann am Eingang der Tasna Schlucht sogar ein Zettel, der wohl aussagt, dass man einige Leckereien bei dem Hirten kaufen kann.

Die Tasna ist zur Zeit nur ein kleines Rinnsal, allerdings ist die Schlucht mit ihren schroffen, hellen Kalkfelsen und der Trockenvegetation mit Schwarzkiefern durchaus sehenswert. Eine Tafel verrät, dass dies die spektakulärste Schlucht im Domogled Nationalpark ist, sogar Hornvipern, die ich aus Afrika kenne, sollen hier leben.

Ich erreiche die Cerna bei der Pension Dombrova und steige gleich auf der and Talseite wieder auf durch den Buchenwald vorbei an kleinen, ehemaligen Weideflächen.  Als das Terrain abflacht gibt es Holzzäune, Steinmauern, gemähte Wiesen, Obstbäume und um die etwas abseits liegenden fünf Gebäude kleine Felder mit Mais, Kartoffeln, Zwiebeln und Salat.  Ich höre Hühner und natürlich auch die obligatorischen Hühner. Eine harmonische Kulturlandschaft in der einige Menschen auch 2022 ohne Strom- und Straßenanschluss wahrscheinlich weitgehend als Selbstversorger leben.  Für mich faszinierend, wenn auch sicher kein Modell für 8 Milliarden Menschen.

Etwas weiter oben gelange ich an die kleine Kapelle von Dobraia und ein „Glamping“. Einige große, permanente Zelte auf Holzplattformen. 

Ein „T“ als Wegmarkierung verrät, dass die brandneue Via Transsilvanica hier auf dem Fahrweg vorbei führt. Dieser 1200 Kilometer lange Wanderweg durchquert die Kulturlandschaften von Siebenbürgen und dem Banat, wo ich mich jetzt befinde, steigt aber nicht hoch in die Berge. Meine Bekannte Christine Thürmer ist den Weg letztes Jahr gelaufen und war begeistert!

An einer alten Schule vorbei, die jetzt offenbar ein Museum ist, steige ich durch Buchenwald mit zahlreichen, markanten Bäumen weiter auf. Wahrscheinlich waren das ehemals Weideflächen, daher der knorrige Charakter der ohne Nachbarn aufgewachsenen Hutebäume. 

Schließlich erreiche ich offenes Weideland, wo ich mich an Walderdbeeren und kleine Bläulinge sich an meinen Socken laben.

Ganz in der Nähe ragt der 1511 Meter hohe, felsige Gipfel des Arjana auf.

Später gelange ich noch einmal in den Wald. Viele Buchen sind angebrannt und haben ihre Rinde zum Teil verloren. Hat da jemand versucht Neues Weideland herzustellen?

Ich folge dem grünen, aussichtsreichen Kamm und finde schließlich am Hang eine halbwegs windgeschützte Ausbuchtung, in die ich mein Zelt stelle. 

Bei meinem Abendspaziergang beobachte ich zwei Baumfalken und sehe eine Schafherde auf meiner morgigen Route, ebenso wie die Stana dazu. Da werde ich früh aufbrechen um eine unangenehme Begegnung zu vermeiden…


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