26.7.2021 Tag 139 Von der Bleilochtalsperre nach Hirschberg
Auf so einer Picknickplatzbank schläft es sich erstaunlich gut, wenn man müde vom Wandern ist! Ich bin ja jetzt schon fünf Monate unterwegs, eine lange Zeit! Natürlich habe ich mich an das Wandern gewöhnt, aber eine 40 Kilometer Etappe am Tag zuvor, merke ich morgens schon noch, und es dauert dann ein bischen, bevor ich wieder richtig im Tritt bin. Trotz der fast täglichen Anstrengung und dem recht eintönigen Essen, habe ich kaum Gewicht verloren. In Deutschland, wo man häufig einkaufen kann, isst man einfach genug, Eiscreme hilft natürlich…
Nichts desto trotz bilde ich mir ein, dass mein Körper eher Fett zu Muskeln umgewandelt hat, keine Ahnung ob das stimmt…
Vor Sonnenaufgang bin ich wieder unterwegs und folge dem Radweg über Gräfenwarth nach Saalburg an der Bleilochtalsperre. Einige Zeit verläuft der Weg jetzt unmittelbar am Ufer. Ein Schlepper mit Seitenmulcher bearbeitet den Randstreifen. Jetzt wo alles blüht und lebt, ist das keine gute Aktion…
Ein Stück weiter spricht mich Walter an, der mit einer Gruppe auf e-Biketour ist.
Lange Zeit laufe ich dann durch ein großes Waldgebiet, was von der Fichte dominiert wird. Lediglich einmal passiere ich ein kleines Gatter in das Weißtannen und Buchen gepflanzt wurden. Selbstverständlich ist das gut, aber wenn man hier ernsthaft zum Mischwald möchte, muss man klotzen, nicht kleckern!
In Sparnberg an der Saale beginnt es zu regnen, und ich stelle mich eine Stunde lang an der überdachten Bank eines Wasserwanderrastplatzes unter.
Ab hier folge ich dem Kammweg Erzgebirge- Vogtland, der hier auf dem ehemaligen Kolonnenweg des Grünen Bandes verläuft. Auf der anderes Saaleseite liegt Bayern! Teilweise sind die Platten des Wegs ziemlich zugewachsen, aber meist ist er gut erkennbar. An den meisten Stellen hat sich ein Mischwald aus Birken und Aspen entwickelt, es gibt aber auch gepflanzte Lärchen. Micha aus Rostock wandert mit Rucksack und Zelt einige Tage lang auf dem Grünen Band und hat noch keine anderen Wanderer getroffen.
In Hischberg kaufe ich ein, und steige auf zur Straße, die ich über einen kleinen Pfad bald wieder verlasse. Eigentlich will ich eine Schutzhütte ansteuern, da es noch nach Gewitter aussieht, entdecke dann aber einen einladenden Platz unter einem Schieferüberhang. Hoffentlich wird das Gewitter nicht allzu schlimm…