11.7.2021 Tag 124 Ein entspannter Tag im Hainich
Nach dem Frühstück arbeite ich noch eine ganze Zeit auf dem Zimmer. Es gibt immer so viel zu organisieren, und das geht nun mal besser auf dem Laptop, als auf dem Handy!
Erst um halb elf breche ich dann aber doch auf. Eine Zeit lang folge ich dem Landgraben, einer alten Wallanlage, die ehemals die Grenze zwischen dem katholischen Eichfeld und dem protestantischen Mühlhausen gebildet hat. Da der Landgraben ein Bodendenkmal ist, wird er nur sehr eingeschränkt forstwirtschaftlich genutzt, weshalb hier noch mehr eindrucksvolle, alte Bäume stehen, als das ohnehin im Hainich schon der Fall ist.
Der Wald hier besteht weit überwiegend aus Laubbäumen. Oft gibt es plenterartige Strukturen mit alten, jungen, dicken und dünnen, hohen und niedrigen Bäumen nebeneinander. Es gibt aber auch weitgehend ein- oder zweischichtige Bestände, je nach Nutzungsgeschichte.
Mein nächster Termin findet erst morgen, unweit von hier im Stadtwald Mühlhausen statt, daher kann ich es heute ruhig angehen lassen, etwas eher Ungewöhnliches auf meiner Tour…
Als es etwas regnet, suche ich Schutz in einer überdachten Jagdkanzel. Manche Bäume hier sind mit Plaketten markiert, offenbar handelt es sich dabei um die Förderung von Biotopbäumen.
An manchen Stellen wurden Weisstannen gepflanzt, einmal sogar im Gatter.
Ich bin ja ein großer Freund der Tanne, aber auf den nährstoffreichen Böden hier gedeihen auch anspruchsvolle Laubbäume wie beispielsweise die Elsbeere, die man anderswo kaum findet. Daher fände ich es besser, entstehende Lücken, wenn man denn pflanzen will, zur Einbringung solcher seltenen Baumarten zu nutzen, die hier im Gegensatz zur Tanne von Natur aus vorkommen.
Allerdings werden hier auch durchaus solche Baumarten gepflanzt, ich würde dennoch auf die Tanne verzichten, denn sie passt meiner Meinung nach nicht in diese Laubwälder.
Die Feuchtigkeit hat einige Pilze sprießen lassen, die sehr gut in die kühl-feuchte Atmosphäre des Laubwalds passen.
Das Wetter wirkt unbeständig, daher wandere ich schon früh zu einer Schutzhütte für die Nacht.
Anschließend suche ich mir ein Plätzchen im Wald und arbeite an einen Baumstamm gelehnt, meine emails ab.
Dabei bemerke ich, dass der Regen vom Freitag offenbar mein Teleobjektiv zerstört hat. Es gibt aufgeschraubt, brummende Geräusche von sich und stellt nicht mehr scharf. Es war im Rucksack, wie ich dachte, gut verpackt und ist zudem eigentlich wasserdicht, laut Hersteller…